Amy Winehouse ist im Kino aber ich fordere Gerechtigkeit für die Spice Girls

War leider kein Spice Girl - Amy Winehouse

Der Tod von Amy Winehouse ist eine Tragödie. Amy war eine unglaublich, talentierte Sängerin und Musikerin. Sie hatte zu ihren Lebzeiten nur zwei Alben veröffentlicht und starb 2011 an einer Alkoholvergiftung. 2015 erschien eine hervorragende Doku, welche sowohl den Vater wie auch den Ex-Mann in kein gutes Licht tauchte. 

AMY | Trailer | Deutsch (youtube.com)

Beide werden jedoch im aktuellen Kinofilm besser und gnädiger dargestellt. Kein Wunder, agiert doch der Vater als Produzent und Berater für den neuen Film. Ich kann nur jedem Musikfan raten, die Dokumentation dem aktuellen Film vorzuziehen. Der Film erspart dem Zuseher grauslige und unangenehme Details und serviert eine weichgespülte Heldenverehrung. Kritik kriegen andere ab, wie die Spice Girls. Eine erfolgreiche Popband aus den 90er Jahren, bestehend aus fünf Mädels. Diese fünf haben zwar mehr für Emanzipation in der Popmusik geleistet als so manche Neo-Soulsängerin aus England, haben aber dennoch das Image nur Marionetten der Musikindustrie zu sein. Ich habe keine Spice Girls CD im Regal, nicht meine Musik. Für mich gehört dennoch "Wannabee" zu den besten 10 Popsongs der 90er Jahre. 

Spice Girls - Wannabe (Official Music Video) (youtube.com)

Aber scheinbar gelten die Spice Girls als gecastete Püppchen die zu keiner eigenen Meinung fähig waren und von der Musikindustrie ferngesteuert wurden. So wird es auch im neuen Amy Winehouse-Film dargestellt. Der mit einem Satz die Spice Girls runtermacht um Amy zu überhöhen.    

"Ich bin kein verdammtes Spicegirl". Mit diesen Satz hat Amy Winehouse damals ihren Manager angeschnautzt, als dieser mit karrieretechnischen Vorschlägen daherkam. Dieser Satz kommt auch prominent im Film vor um Amys Unabhängigkeit, Stärke und Selbstbestimmtheit zum Ausdruck zu bringen.

Filmkritik zu "Back to Black": „Ich bin kein verdammtes Spice-Girl“ (kurier.at)

Was steckt in diesem Satz? Das Amy keine Ratschläge von Anderen braucht? Das die Spice Girls Marionetten der Musikindustrie waren? Denn diese ist per se böse. Dieses Mantra hören wir schon seit Jahrzehnten. "Böse Musik-Manager beuten arme Musiker aus". Vor allem Seit Col. Parker es geschafft hat aus seinem Schützling Elvis Presley Millionen rauszupressen und Diesen dabei rücksichtslos zugrunde richtete. Aber auch das ist nur eine Seite der Medaille. Jeder Musiker der seine Musik zu Geld machen will um davon auch leben zu können, braucht Partner. Diese findet Er oder Sie in Managern, Plattenfirmen, Vertriebe, CD und Vinyl - Geschäften, Marketingabteilungen, Promotion-Abteilungen, Konzertveranstalter, Techniker, Produzenten, Grafiker, Verkäufer, Toningenieure, Regisseure und viele mehr. Das sind alles Menschen, die dafür arbeiten, dass bestimmte Musik-Produkte eine breite Öffentlichkeit erreichen. Wenn das gelingt hat der Künstler einen Hit und verdient Millionen. So wie es bei Amy Winehouse geschehen ist. Das Sie ihr Geld für Alkohol und Drogen verschleudert hat, ist eine andere Geschichte. 

Und natürlich will auch die Musikindustrie Geld verdienen, und natürlich geschieht es oft genug dass,  das rechte Maß verloren geht und Künstler, wie auch Mitarbeiter ausgebeutet werden. Wie Es in allen Branchen vorkommt. Nicht nur die Musikindustrie ist Profitorientiert. Es war auch nicht die Musikindustrie die Amy Winehouse zugrunde richtete. Beteiligt daran waren ein Vater der als Manager, seine Tochter überschätzte und Sie permanent unter Druck setzte, damit die Karriere weiterging und der Geldfluss nicht versiegte. Und ein Ehemann und Junkie, der Sie mit Heroin und Crack süchtig machte. Und es war Amy selbst, die mit dem Teufel tanzte und sich mit Alkohol zu Tode soff. 

Amy Winehouse - Rehab (youtube.com)

Wäre Sie bloß ein Spice Girl geworden, Sie würde wahrscheinlich noch leben.

Andi Bauer

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