Verzweifelte Hoffnung - Element of Crime live im Wiener Konzerthaus


Ein Trompeter und seine Band - Element Of Crime live in Wien
Fotos by Andi Bauer

Wenn Element Of Crime Konzerte spielen ist immer Herbst, egal welche Jahreszeit der Kalender zeigt. Am Freitag spielten Sie im Konzerthaus auf und obwohl der Blogmaster schon mehrmals die Band live erleben durfte, rührte sich sein Herz erneut. Seit 1991 verteidigen Sie mit jedem Album erneut den Titel "Beste Band Deutschlands" und es ist heuer auch wieder gelungen. Es gibt seit 30 Jahren keine bessere deutsche Band. Sehnsucht, Verlust, Hoffnung, Zweifel, Frust und Freude in Lieder für die Ewigkeit gegossen. E.O.C. haben die schönsten Texte, die man derzeit finden kann. Und Melodien die zwischen betrunkenen Seemannsliedern und französischen Chansons schwanken. Und wenn Sven Regener mal nicht seine Texte nuschelt oder raunt, spielt er seine Trompete als ob es der letzte Waltz wäre. Und es fühlt sich auch jedes mal so an, als ob sie die letzten Worte zur Liebe und zum Verlust derselben hätten. Und doch kommen Sie immer wieder. Ich habe Sie schon an vielen Orten erlebt. Große und kleine Hallen, Open-Air Bühnen und sogar einmal in einem Zelt. Aber noch nie im Wiener Konzerthaus. Und es zeigte sich, dort gehören sie hin. Im großen Saal, zwischen Ornamenten, Balkonen, Galerien und unterhalb eines riesigen Kronleuchters (der hat leider gefehlt). Hinter dem Konzertgraben spielten, verschlurften und zelebrieren sie ihre Lieder. Die Band erweitert durch Saxophon und Ziehharmoniker spielt souverän und zurückhaltend. Sänger Sven Regener rudert mit dem Armen wie ein Ertrinkender, hält sich immer wieder an der Trompete und Gitarre fest und singt dabei. ALLE Lieder vom neuen Album. Ganz Groß. Und dazwischen die Klassiker, noch Größer. Es gibt 30 definitive Lieder dieser Band ohne die es einfach nicht geht. Wirklich 30, ich habe nachgezählt. Live haben nicht mehr alle Platz in der Set-List. Somit fehlten natürlich auch einige Klassiker. Aber die, die geboten wurden, die drückten erneut auf alle Tränendrüsen.

Ohne "Weißes Papier" geht es sowieso nicht. "Delmenhorst" ist wieder aufgaloppiert. ""Jung und Schön" rumpelte und rockte. "Vier Stunden vor Elbe 1" entführte erneut übers Meer - und dazu eine Mundharmonika zum Heulen. Am Ende wurde "Wenn es Dunkel und Kalt wird in Berlin" nach Wien transferiert.

Was für ein Abend. Glücklich, Wer dabei war. ROMANTIK!

Andi Bauer



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