Roooaaar….Tom Jones in Graz - Der Tiger brüllt immer noch

 

                                        Tom Jones in Graz.....Foto by goodatwise

1964 veröffentlichte der Waliser Sir Thomas Jones Woodward, besser bekannt als Tom Jones, seine erste Single. 1965 hatte Er mit „She is so Unusal“ seinen ersten Nummer Eins Hit in den USA und England. Viele weiter sollten folgen. In den 70er Jahren folgte seinen Nummer Eins Hits – unter andern „She is a Lady“ - eine Hauptrolle in einer TV-Serie. In den 80er Jahren sang er Country und hatte 15 Single-Hits in den US-Country Charts Das Jahrzehnt beschloss er mit „Kiss“. 1988 hatte er mit der Prince-Coverversion einen Welthit und gewann nicht nur den MTV-Award für das beste Video des Jahres, sondern auch eine neue Generation an Fans. 1999 chartete er weltweit mit „Sexbomb“ und begeisterte junge wie alte Fans. In den 00er Jahren hörte er auf seine Haare und seinen Bart zu färben. Ergraut und nicht minder attraktiv sang er Lieder von Bob Dylan, Leonard Cohen, Paul McCartney und Cat Stevens mit einer unvergleichlichen Würde und Größe. Das Album „Spirit in the Room“ wurde ein spätes Comeback, vor allem als Künstler. Mittlerweile lernten sogar die gestrengen Kritiker den Sänger schätzen und würdigten seine Alben. Dies leitete eine Phase großartiger Alben an, welche bis heute anhält. Das letzte Werk heißt „Surronded by Time“ und erreichte im April 2021 Platz Eins der britischen Charts. Was Tom Jones zum ältesten Künstler machte, der dies schaffte.

Und Heute?

2022 tourt Tom Jones wieder um die Welt und schmettert seine neuen und alten Lieder dem dankbaren Publikum entgegen. Am Samstag, 2.7., so geschehen in Graz. Tom Jones ROCKTE die Grazer Stadthalle. Ja, er „rockte“, um dies mit aller Deutlichkeit zu sagen. Beim fulminanten Start mit „I`m growing Old“, welches nur vom Klavier begleitet wurde, zeigte Sir Tom, dass er mit seinem Bariton immer noch jede Halle beschallen kann. Diese Stimme ist immer noch ehrfurchtsgebietend.

Danach beschleunigte er sogleich mit der Bob Dylan Nummer „Not Dark Yet“. Der fatalistische Song wurde aus Bobs Keller-Stimmung-Tristesse in die Überholspur transformiert und entstaubt. Es folgten „It`s not Unusual“ und „Whats New, Pussycat“. Bei „Sexbomb“ gab es kein Halten mehr und die Bestuhlung der Halle zeigte sich als überflüssig. Alt und Jung tanzte. Dazwischen scherzte Sir Tom mit dem Publikum und erzählte Geschichten vom Wiener Schnitzel das er angeblich verspeiste und vom Schnaps den Er mit seiner Band genoss. Den Schnaps glaubte man ihm aufs Wort, so beseelt und feurig zelebrierten die Musiker ihr Handwerk. Hier dürfte der richtige Treibstoff gereicht worden sein. Nebst den obligatorischen Klassikern, konzentrierte sich Mister Jones auf die Lieder seines neuen Albums. Ein mutiger Schritt, denn die meisten Zuseher kamen wohl wegen der alten Hits.

Ein herausragender emotionaler Moment war die Darbietung von „Tower of Song“. Ein Klassiker von Leonard Cohen. Tom Jones scheint einer der wenigen Künstler zu sein, der dem großen Leonard ein Lied abringen kann. Die Version von Tom Jones ist weniger distanziert, viel emotionaler und schlicht besser. Bravo. „Kiss“ von Prince beendete das reguläre Set. Sir Tom lieferte noch drei famose Zugaben, stellte die Band Gentleman-like vor und bedankte sich überschwänglich beim Publikum.

Dieses war glücklich und auch ein bisschen verwundert. Nämlich von einem ehemaligen Schlager und Schnulzensänger den Abend gerockt zu bekommen. Und der Mann ist mittlerweile 82 Jahre alt, mit Verlaub.

Heute Abend, am 3.7.2022 spielt Mr. Jones im Wiener Konzerthaus. Es gibt noch Restkarten.

"Dont you dare to miss it."

Andi Bauer


                             Tom Jones (immer noch in Graz)  Foto by goodatwise

 

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