Will Smith ist NICHT das Problem der Oscars
Während sich die halbe Welt über eine Ohrfeige Gedanken macht, haben die "Oscars" in den letzten Jahren ein viel größeres Problem entwickelt. Dieses wurde auch heuer erneut sichtbar. Um der Sache auf den Grund zu gehen, erlaube ich mir diesen Beitrag mit einem kleinen Experiment zu starten. Dieses umfasst zwei Fragen an den Leser.
Blicken Wir 15 Jahre zurück. Können Sie zumindest 2 Filme nennen, welche in den letzten 15 Jahren den "Oscar" für den besten Film gewonnen haben.
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Hier sind die Sieger der letzten 15 Jahre in der Kategorie bester Film. (Angegeben ist das Jahr der Oscarverleihung)
2022 Coda
2021 Nomadsland
2020 Parasite
2019 Green Book
2018 The Shape of Water
2017 Moonlight
2016 Spotlight
2015 Birdman
2014 12 Years a Slave
2013 Argo
2012 The Artist
2011 The Kings Speech
2010 Tödliches Kommando - The Hurt Locker
2009 Slumdog Millionäre
2008 No Country For Old man
Nun folgt die zweite Frage. Welchen dieser Filme haben Sie im KINO gesehen?
Die "Oscars" werden für Kinofilme vergeben. DVD, Streaming und TV sind zweit - und Drittverwertung. Ich vermute dass die Antworten auf diese Fragen zu einem eindeutigen Ergebnis führen. Die Oscars werden schon lange nicht mehr für Filme vergeben, welche das Publikum interessieren. Einzig der Film "Slumdog Millionär" hat in den USA mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt. Die anderen Sieger-Filme der letzten Jahre pendeln zwischen Flop und Achtungserfolg. Es mag schon sein, dass die Kritiker von den Siegerfilmen begeistert sind. Nur scheint der (zahlende) Kinobesucher andere Geschmäcker zu haben. Das war jedoch nicht immer so. Als die Oscars starteten war es mit wenigen Ausnahmen ganz normal, dass die Gewinner-Filme auch beim Publikum Hits wurden.
Als Vergleich dazu eine Auflistung der Gewinner aus den Jahren 1990 - 2005 (Kategorie bester Film)
1991 Der mit dem Wolf tanzt
1992 Das Schweigen der Lämmer
1993 Erbarmungslos
1994 Schindlers Liste
1995 Forrest Gump
1996 Braveheart
1997 Der englische Patient
1998 Titanic
1999 Shaekespeare in Love
2000 American Beauty
2001 Gladiator
2002 A Beautiful Mind
2003 Chicaco
2004 Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs
2005 Million Dollar Baby
All diese Filme waren weltweite Publikumshits.
Anscheinend hat sein einigen Jahren ein Umdenken in der Oscarjury stattgefunden. Die Publikum Hits wurden konsequent ignoriert und man setzte bewusst auf Rand - und "Kunst"-Themen. Desto mühsamer und komplexer ein Film war, desto größer waren die Chancen einen oder mehr Oscars zu gewinnen. Es mag auch daran liegen, dass in den 2000er Jahren die Comic-Buch-Verfilmungen ihres Siegeszug an den Kinokassen angetreten haben. Wie auch die großen Franchise wie "Fluch der Karibik" und "Harry Potter". Diese wurden konsequent von der "Oscar"-Jury ignoriert. Dies Auswirkungen sind vielfältig. Die TV-Übertragung der "Oscars" leidet seit Jahren an Zuseherschwund. Jedes Jahr sind es Millionen weniger. Und die Jury grübelt immer noch warum dies so ist. Wobei die Antwort darauf keine Wissenschaft ist.
Was wäre mit einem "Bester Film Oscar" 2012 für die "Avengers" anstatt "The Artist" oder 2010 für "Avatar" anstatt "Tödliches Kommando". 2009 könnte der Sieger "The Dark Knight" heißen, statt "Slumdog Millionäre". 2011 hätte "Inception" einen würdigen Gewinner abgegeben anstatt "The Kings Speech"
Warum sollten sich die Zuseher eine Sendung ansehen, in denen Filme ausgezeichnet werden, die schon fast niemand im Kino sehen wollte.
Die Produzenten der Oscars sind jedoch schon einen Schritt weiter. Sie arbeiten bereits an einer Quotenregelung. In Zukunft sollen nur noch Filme ausgezeichnet werden, in der auch alle Minderheiten (Sex, Rasse, Kultur) vertreten sind. Sowohl vor der Leinwand, wie auch in der Produktion. Somit braucht es wohl in Zukunft für jede Filmproduktion einen transsexuellen Beleuchter, damit der Film eine Chance auf einen Oscar hat. Das werden wohl besonders interessante Bewerbungsgespräche für die neuen Jobs in Hollywood. Diskriminierung in die andere Richtung.
Es gab einmal eine Zeit, wo das einzige Kriterium einen Film zu machen war, zu versuchen einen guten Film zu machen. In Hollywood scheint das keine Rolle mehr zu spielen. Ein Produzent muss mittlerweile vieles beachten um einen Film drehen zu können. Um den Film als solches geht es schon lange nicht mehr. Denn auch die "Woke-Bewegung" mit ihrer "Cancel-Culture" steht "Gewehr bei Fuß" um Filme und Schauspieler die gegen ihren moralischen Codex agieren im Internet abzuschießen.
Unterhaltung war noch nie so kompliziert wie in diesen Zeiten.
Mega toller Beitrag mit Erleuchtung. Ich kann mich dem nur anschliessen. Erstaunlich welche Filme vom 1991 - 2005 ausgezeichnet wurden, die meine persönlichenabsolute lieblingsfilme sind und danach ab 2006 bis heute eher für mich uninteressant und eher fad sind.
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