Tiger im Tank ………..Heute ausnahmsweise am Montag.
Tom Jones wurde bereits vor 60 Jahren der Spitzname „Tiger“ verpasst. Damals, so behauptet die Legende, wurden Dutzende Damenschlüpfer auf die Bühne geworfen, während der Mann What`s New Pussy Cat intonierte. Ob diese Damen heute noch auf Konzerte des „Tigers“ gehen und was dann auf die Bühne geworfen wird, ist eine interessante Frage. Fakt ist jedoch, dass Tom Jones immer noch Konzerte gibt. Wobei die aktuelle Tour wegen…..eh schon wissen, verschoben wurde. Und, Fakt ist, dass der Mann immer noch Platten aufnimmt.
In den 60er
und 70er Jahren hatte der Waliser 40 Singles in den englischen Charts und 19 in
den amerikanischen. 100 Millionen Platten wurden an den Mann und an die Frau
gebracht. 1988 röhrte er den Prince-Hit, „Kiss“ und die Zeitungen schrieben ein
Comeback herbei. Was Nonsens ist, da Tom Jones immer Platten gemacht, und
Konzerte gegeben hat. Die Wahrnehmung der Medien mag variieren, Tom Jones war dennoch
immer da. 1999 veröffentlichte Er, „Reload“. Eine Platte mit Duetten und
Coverversionen die weltweit in die Charts schoss. Burning down the House
mit den Cardigans rockte dasselbige und Sexbomb unterstrich den Anspruch
des Sängers noch nicht zum alten Eisen zu gehören.
Es folgte ein
Gospelalbum und 2006 das große Alterswerk „Spirit In The Room“. Tom Jones sang
Lieder von Bob Dylan, Leonard Cohen, Paul McCartney und anderen Großmeistern
und assimilierte diese. Alleinig seine Version von Leonards Cohens Tower of
Song ist letzt - und endgültig. Der Tiger war damals 65 und es schien alles
gesagt. Und dennoch, Tom Jones machte weiter. Es folgen Platten und Tourneen
bis heute.
2021 haut der
80er Jährige ein weiteres Album raus und es ist fantastisch. „Surrounded By
Time“ - der Titel evoziert die Vergangenheit. Und dennoch stampft, rockt und
rollt die Musik im Hier und Jetzt. Tom Jones singt weder alte Hits noch
bekannte Klassiker auf diesem Album. Die Lieder sind aus der zweiten und
dritten Reihe und dennoch hervorragend gewählt und noch besser dargeboten.
Talking Reality Blues ist ein fiebriger Talking Blues angetrieben von einer bösartigen
E-Gitarre.
Tom Jones - Talking Reality
Television Blues (Official Video) - YouTube
This is the Sea von den Waterboys, interpretiert Er als reduzierten Gospel.
The Windmills Of Your Mind (1968) vom
französischen Songschreiber Michel Legrand singt Tom Jones mit einer
Leidenschaft die sprachlos macht. Scheinbar mühelos schraubt sich seine Stimme
in dieses Lied.
The Windmills Of Your Mind -
YouTube
One more cup of coffee von Bob Dylan wurde schon von vielen Künstlern interpretiert,
jedoch nie schöner und seelenvoller als in dieser Version.
Tom Jones - One More Cup of
Coffee - YouTube
Die Produktion
ist modern mit subtilen elektronischen Elementen und dennoch durchlässig,
transparent und nie überladen. Es dominiert die Stimme des Tigers und mehr
braucht es nicht.
Was für eine
Platte
Was für eine
Stimme
Was für ein
Sänger
PLAY IT LOUD
Andi Bauer
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