„Oh…Yeah“…

 


Musik-Tipp:   Prince Sign O the Time

„Oh…Yeah“…

…..mit diesem emotionalen Ausruf startete Prince in sein epochales Doppel-Album „Sign 0 the Times“. Damit begann Er eine Reise, die bis heute nicht endete. Eingangs nur begleitet von einem brillant minimalistischen Drum-Computer, explodierte bald die Musik in allen Farben und Formen.

Prince hat von 1982 bis 1988, acht (nahezu) makellose Alben veröffentlicht. Nur die Beatles (1962 -1970), David Bowie (1971-1977), die Rolling Stones (1965 – 1972) und Bob Dylan (1964 – 1969) hatten einen ähnlich kreativen Lauf.

Der Höhepunkt seines Schaffens, ist bei Fans und Kritikern umstritten und wird bis heute heiß diskutiert. Die Alben Purple Rain (1985), Parade (1986), Sign 0 the Times (1987) und Lovesexy (1988) rangeln seit Jahrzeiten um den Spitzenplatz.

Mein liebstes Album von Prince (eigentlich von all meinen Schallplatten & CDs) ist Sign 0 the Times. Ich kann heute noch das Gefühl abrufen, als ich das Doppel-Album (auf Vinyl) im März 1987 Tag kaufte und zum ersten Mal auflegte. Die Vielfalt, das Bunte, der Mut und der schiere (kontrollierte) Wahnsinn, den diese Musik versprühte, machten mich sprachlos. Ich hatte bis dahin so etwas noch nie gehört. Und seitdem auch nur in Ansätzen. Die Musik entfaltete sich in allen Farben des Regenbogens. Unfassbar.

Es folgen jetzt (unzureichende) Zuordnungen zu einigen der insgesamt 16 Songs, um die Vielfalt zu veranschaulichen.

The Ballad of Dorothy parker      Bar Jazz im Soul-Gewand

Housequake                                     Funk & Hip Hop

Slow Love                                          60er Jahre – Soul

I could never take the place         Pop-Rock

The Cross                                          Hard Rock

Star Fish & Coffee                           Pop

Hot Thing                                          Disco Funk

Forever in my Life                           Folk

Prince hat auf Sign 0 the Times nicht nur alle musikalischen Stilgrenzen durchbrochen, sondern auch die (mentalen) Mauern zwischen Schwarz & Weiß und Mann & Frau eingerissen. Man höre nur: „If I was your Girlfriend“. Nach diesem Album gab es für Musiker keine Grenzen mehr. Alles war möglich.

Es ist immer noch unfassbar wie es Prince gelang all diese unterschiedliche Stile und vermeintlichen Gegensätze zu einem großen Ganzen zusammen zu fügen. „Sign O the Times“, ist wahrscheinlich die ganzheitlichste Langspielplatte der Popmusik.

Die jetzt erschienen Deluxe-Ausgabe vertieft und verdichtet diesen Eindruck. 92 Lieder, davon 63 unveröffentlichte Titel, B-Seiten, Remixes und zwei Live Konzerte auf insgesamt 8 CDs und einer DVD. Alles entstanden Im Umfeld des Doppel-Albums (1985-1987). Einzig ein Titel ist aus dem Jahr 1979. Ein Zeugnis für den unfassbaren Schaffensdrang des „Princen“.  

Die unveröffentlichten Titel sind vor allem für Fans ein Fest. Für Andere durchaus interessant, jedoch auch kurios und bisweilen mühsam. Bei manchen Titeln hatte Prince sicher gute Gründe diese nicht zu veröffentlichen. Ein Fest für alle ist jedoch die DVD mit dem Live-Concert vom 31.12.1987. Es ist wahrlich eine Freude Prince und seine Band für 2 Stunden zu beobachten. Es rockt & rollt, Prince und die Musiker wuseln tanzen und fegen über die Bühne. Die Bilder vibrieren vor Energie, Kraft und Erotik. Eine unglaubliche Show. Eine der vielen Höhepunkte des Konzerts ist der Gastauftritt von Miles Davis im letzten Akt. Der Jazz-Großmeister demonstriert wie kraftvoll eine leise gespielte  Trompete sein kann.

Und wem das (verständlicherweise) Zuviel ist, der sollte zumindest zum Doppelalbum greifen.

Zeitlose Popmusik, welche Musikliebhaber auf der ganzen Welt seit 33 Jahren zum Staunen bringt.

„Oh…Yeah“

Andi Bauer

https://www.youtube.com/watch?v=---ytDIIb1E&list=PLA2-nXsHvm3LBJttvrMTo0qeRm-BNfyle


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