TINA FOREVER - its only Love

 

Tina, 1987 im Kreise von Freunden

Tina the Great. Nach Tagen des Schocks über das Ableben dieser unvergleichlichen Künstlerin fehlen immer noch die Worte. Auch der Blogmaster hat Tränen verdrückt. Die Medien versuchten sich gegenseitig mit Superlativen zu übertreffen um Tina Turner gerecht zu werden. Und dennoch, nach dem Lesen der Nachrufe, bleibt das Gefühl dass all diese Worte nicht ausreichen. Tina war mehr als die Königin der Soul UND Rockmusik. Tina war mehr als eine Frau aus verarmten Verhältnissen, die es schaffte, nach einer gewalttätigen Ehe ihren eigenen Weg zu gehen. Tina war auch viel mehr als eine erfolgreiche Sängerin. 

Ihr Comeback 1984 war nicht nur das erstaunlichste der Rockgeschichte (neben dem von Johnny Cash) sondern auch das Nachhaltigste. Sie wusste nämlich auch wann es wieder gut ist. 2009 machte sie eine letzte - 50 Städte umfassende - Welttournee. Und dann war Schluss. "Ending on a High Note". Kein verkrampftes Festhalten am Ruhm, keine peinlichen TV-Auftritte, keine Tourneen um Geld zu scheffeln. Schluss machen, wann es am Schönsten ist. Denn, Sie hatte bereits einen langen Weg hinter sich.

Tina Turner tourte bereits in den 60er Jahren mit den Rolling Stones. Mick Jagger bezeichnet sie als Mentorin und Unterstützerin. Sie hätte ihm auch seine berühmten Tanzschritte beigebracht. In den 70er Jahren eroberten die ersten Hits die USA. Von "Proud Mary" bis "Nutbush City Limits". Nach der Trennung von Ehemann Ike folgte ein Karriereknick. Aber Tina kämpfte sich zurück - mit der Unterstützung vieler Kollegen. EMI lieferte den Plattenvertrag. Mark Knopfler und Bryan Adams, Songs für ihr Comeback Album. "Private Dancer" erschien 1984. Und plötzlich war sie da und ging nicht mehr weg. Tina war von nun an omnipräsent und jeder schien diese Platte zu kaufen. Angeblich findet man heute in jedem 4. deutsche Haushalt "Private Dancer" auf CD, LP oder Casette. Von 1984 bis 1992 war Tina war ins besonders in Europa unschlagbar. Ihre Plattenverkäufe und Tourneen sprengten hierzulande alle Rekorde. 

Scheinbar konnte und wollte auch jeder Musiker mit Tina arbeiten. Tina sang Duette mit David Bowie, Rod Stewart, Mark Knopfler, Brian Adams, Eric Clapton, Barry White, Eros Ramazotti, Robert Cray und allen Anderen Rockstars, die zu dieser Zeit aktiv waren. Jeff Beck spielte Gitarre, Phil Collins trommelte auf ihren Platten und Steve Winwood spielte die Orgel. U2 lieferten mit "Golden Eye" einen "James Bond" - Song den Tina sang. Alle waren dabei. Auch Mick Jagger, der ihr beim legendären Liv-Aid-Auftritt in Minute 4:20 den Rock runterreißt. 

(35) Mick Jagger / Tina Turner - State Of Shock / It's Only Rock 'n' Roll (Live Aid 1985) - YouTube

(Damals war so eine Aktion noch kein Skandal, sondern wurde mit Humor genommen)

Tina war die Sängerin der 80er und 90er Jahre. Madonna und Whitney Houston verkauften in dieser Zeit vielleicht mehr Platten und hatten auch ein paar Nummer eins Hits mehr. Aber bei den Konzerten war Tina die Königin. Ihre Tourneen in diesen Jahren waren unvergleichlich. Ausverkaufte Hallen und Stadien in einer Zeit wo nicht mal Springsteen jedes Stadion voll kriegte. Tina machte von 1985 bis 2009 insgesamt sieben Welttourneen. Das waren 1084 Konzerte vor insgesamt 17,7 Millionen Besuchern. 

Alle liebten und respektieren. Tina war nie kontrovers oder umstritten. Sie brauchte für ihre Karriere, weder die Provokation wie Madonna, noch ein Divenhaftes verhalten wie viele Andere. Es gab keine Skandale. Von all den Erfolgreichen Sängerinnen war Tina die Echteste, Ehrlichste und Authentischste. Tina war Tina. All die Songs, Duette, Aktivitäten, Interviews, Platten und Tourneen wirkten nie aufgesetzt oder konstruiert. Man hatte bei Tina nie das Gefühl das die Plattenfirmen und das Management ein "Produkt" vermarkten. All ihr Sein und Tun war echt. Tina liebte und respektierte die Musiker mit denen sie sang. Sie liebte es zu singen und zu tanzen. Sie liebte es für die Menschen zu singen. Diese Liebe und Leidenschaft spürten wir. Darum haben wir Sie geliebt, ihre Platten gekauft und hören ihre Lieder.

Und darum ist Sie unersetzlich - Es gibt keine wie sie.

Und darum können wir ihr auch nicht verzeihen das sie jetzt gegangen ist.

Unsere einzige Hoffnung bleibt die Wiedergeburt - Tina war Buddhistin.

Bis dahin bleiben uns ihre Lieder - und die Erinnerung. Es wird nicht reichen.

Andi Bauer

PS: Ich hatte die Ehre und Freude Tina 1985 in der Linzer Sporthalle Live zu sehen. Im Vorprogramm spielte Bryan Adams. Am Ende sangen sie gemeinsam "Its Only Love"

(35) Bryan Adams and Tina Turner - It's Only Love - YouTube

These Where The Days....................




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