End of Thrones ..... Ein Requiem
Vor zwei Jahren endete die TV-Serie „Game of Thrones“ nach 8
Staffeln und 9 Jahren Die Serie entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten, beliebtesten und meistdiskutiertesten Serien in
der TV-Geschichte. „Game of Thrones“ basiert auf der Buchreihe von George R.R. Martin; „A
Song of Ice and Fire“. 1996 erschien
das erste Buch, sieben Bände hatte der Autor angekündigt.
Als 2011 die erste Staffel, basierend auf dem ersten Buch ins TV kam
waren bereits fünf Romane veröffentlicht. Band Sechs wurde vom Autor für 2013
angekündigt. Die TV-Macher durften somit davon ausgehen, das auch das finale
siebte Buch rechtzeitig vorliegen würde, um die Serie adäquat umzusetzen. Eine Staffel basierend auf einem Buch pro Jahr, so sah der Plan der Produzenten aus.
Überdies hinaus verriet George Martin den Produzenten bereits vor Beginn
der Dreharbeiten den Schluss der Serie und welche Figuren in den Büchern eine
zentrale Rolle beibehalten würden, um diesen auch in der Serie gerecht zu
werden.
Die erste Staffel wurde ein Hit, die zweite Staffel noch größer und die
dritte Staffel trat 2013 das weltweite Phänomen los. Die ganze Welt wurde vom „Game
of Thrones“ Fieber gepackt. Die Bücher verkauften sich Millionenfach. Die
TV-Serie sprengte alle Streaming Rekorde. Die 4. Und 5. Staffel wurden noch erfolgreicher.
Millionen Zuseher auf der ganzen Welt wollten wissen, wie es mit der Serie
weitergeht und, Wer letztlich am eisernen Thron sitzen wird.
Was konnte noch schiefgehen. Vieles.
Es gab nämlich noch einen kleinen Stein im großen Schuh des weltweiten Triumphzugs
der TV-Serie. George R.R. Martin kriegte sein sechstes Buch nicht fertig.
Sieben Bände hat der Autor angekündigt, der Fünfte Ist 2005 erschienen.
Seitdem wartet die treue und mittlerweile schon verärgerte Leserschaft auf den
sechsten Band. Die Verschiebung der Veröffentlichung wird mittlerweile so
regelmäßig angekündigt wie die jährliche Sommerzeit. Es soll jetzt der Herbst
2022 werden. Vom siebten und finalen Buch wagt schon niemand mehr zu träumen.
Was ist passiert? Warum geht da nix weiter.
George R.R. Martin wollte ursprünglich seine Geschichte mit drei Romanen
erzählen. Offensichtlich berauscht vom Erfolg des ersten Buches kündigte er an,
dass es nun sieben Bücher braucht um die Geschichte zu vollenden. Jedes wurde umfangreicher und
komplexer. Martin baute mit jedem Buch neue Figuren ein und entwickelte weitere
Handlungsstränge. Der vierte und fünfte Roman verirrte sich in weitere oft
unnötige Nebenstränge. Die Hauptfiguren wuchsen auf über Hundert Charaktere an.
Nebst den Königshäusern gibt es Hunderte Adelshäuser, Wappen und Ritter. Die
Bücher hatten am Ende ein seitenweises Glossar an Namen und Adelshäusern. Die
Welt von „A Song of Ice and Fire“ wurde zunehmend komplexer und
unübersichtlich.
Offensichtlich auch für den Autor. Dieser schafft es scheinbar nicht mehr,
all die Nebenhandlungen zu einem vernünftigen Ende zu führen. Zu Viele Figuren waren
im Spiel. Zu Viele Baustellen unbeaufsichtigt.
In der TV-Serie hat man wohlweislich auf viele Nebenfiguren und
ausufernden Nebenhandlungen verzichtet. Dennoch fehlten für die letzten
Staffeln die Buchvorlagen. Nicht nur die Geschichte, meist ganze Dialoge wurden
direkt von den Büchern in die ersten fünf Staffeln der TV-Serie übertragen. Dies
konnte nicht kompensiert werden.
Die Dialoge sind in den letzten drei Staffeln hölzern und plump. Die
Figuren wirken zunehmend hohl und verloren. Die Entwicklung der Charaktere und
deren Entscheidungen war nicht mehr nachvollziehbar. Es reichte nicht, dass
Martin den Produzenten das Ende verraten hat. Es fehlen die Bücher als Vorlage und
somit die Seele der Geschichte.
Die Bücher hätten für das unbefriedigende Ende der Serie, bessere Narrative
und die notwendige Vorbereitung geschaffen.
Die Enttäuschung über das Ende einer der besten Serie der TV-Geschichte
steckt noch heute vielen Fans in den Knochen. Und der Mann, der nicht
rechtzeitig geliefert hat, beklagt sich jetzt auch noch über das verunglückte
Ende der Serie. Welch eine Verschwendung einer großartigen Geschichte.
Ein Jammer
Andi Bauer
Kommentare
Kommentar veröffentlichen